Mittwoch, 29. Juni 2016

Drahtseiltänzer von S.B. Sasori



Klappentext:
'Wenn er mir entgegenlächelt, die Hand nach mir ausstreckt, dann brauche ich keine Sicherung. Er wird mich auffangen. Egal, aus welcher Höhe ich falle.' Ein Tanz auf dem Drahtseil, ein Deal, der zum Verrat zwingt und eine Nacht am Strand, getaucht in Geborgenheit und Nähe. Doch die Sonne geht auf und der neue Tag schlingt vertraute Fesseln um Ciros Leben. Ein toter Bruder, ein missratenes Outing und eine Spontanreise in die Toskana. Noah braucht Abstand. Zu sich und seinen Eltern – nicht zu dem Italiener mit dem verträumten Blick und den braungebrannten Füßen in sandigen Flip-Flops.




Zum Inhalt:
Der 17-jährige Noah ist homosexuell. Obwohl er sehr selbstbewusst damit umgeht und auch sein engstes Umfeld eingeweiht ist, hat Noah sich bisher noch nicht getraut, seinen Eltern davon zu erzählen. Der Tod seines kleinen Bruders Nils war bisher einfach noch zu allgegenwärtig. Als er seine Eltern schließlich doch damit konfrontiert scheint zunächst alles in Ordnung zu sein. Doch bald merkt Noah, dass sein Outing seinen Eltern, vor allem seinem Vater, doch sehr zu schaffen macht. Um sich und seinen Eltern Zeit und Abstand zu ermöglichen, reist er kurzfristig mit seinem Onkel in die Toskana. Dort lernt er Ciro kennen, der sein Herz berührt und sein Leben verändert. Doch Ciro lebt in einer völlig anderen Welt als Noah, der neben dem Abistress und dem Schicksalsschlag in seiner Familie doch ein sorgloses und behütetes Leben und keine Probleme damit hat, seine Sexualität auszuleben. Ciro hingegen wirkt stets ängstlich und unsicher und verbirgt seine Neigungen und Gefühle tief in seinem Inneren. Er lebt mit seinem dominanten Bruder Marco am Existenzminimum und verdient das Geld für seine kleine Familie als Drahtseiltänzer. Dort oben auf dem Seil ist er allerdings Chiara, eine hübsche junge Frau, die allen Männern den Kopf verdreht…

Mit „Drahtseiltänzer“ von S.B. Sasori, hab ich mich ja mal dermaßen in einem anderen Genre verirrt! Ich und Liebesromane? Das geht nur in ganz wenigen Ausnahmefällen. Dieses Buch war so ein Ausnahmefall. Die mir bisher völlig unbekannte Autorin hat mich mit der Geschichte von Noah und Ciro mitten ins Herz getroffen. Sasori hat einen wunderschönen und herrlich atmosphärischen Schreibstil. Aus ihren Worten konnte ich nicht nur die warme Sonne Italiens oder das salzig kühle Meer spüren, sondern auch die tiefen und echten Gefühle, die Hingabe und Sehnsucht der Protagonisten. Ohne Schnörkel und sehr direkt beschreibt S.B. Sasori jedoch die Sexszenen. Da wird kein Blatt vor den Mund genommen, sicherlich nicht jedermanns Sache, mich persönlich hat es nicht gestört.

„Drahtseiltänzer“ von S.B. Sasori ist kein schnulziger Liebesroman sondern sehr viel mehr. Ein Buch nicht nur über Liebe, es geht vor allem auch um Vertrauen und Selbstwertgefühl e Mich hat es auf jeden Fall angenehm überrascht und sehr berührt. Für alle, die sich vor direkten Worten nicht abschrecken lassen, kann ich hier eine absolute Leseempfehlung aussprechen. 


Das Buch kann hier bestellt werden:
https://www.bod.de/buch/-/drahtseiltaenzer/9783734761218.html

Verlag: Books on Demond (7. Oktober 2015)
Taschenbuch, 280 Seiten
ISBN: 978-3-7347-6121-8

Samstag, 25. Juni 2016

Nicht von dieser Welt von Arne Ulbricht


Zum Inhalt:
Heinz Gödel ist das, was man in unserer Gesellschaft wohl Außenseiter nennt. Er besitzt weder Fernseher noch Smartphone und soziale Medien sind ihm fremd. Er liest viel, mit Vorliebe Karl May und spielt gerne Schach. Er hat keine Partnerin, nur zu einer jungen Frau namens Jenny verbindet ihn eine intensive Freundschaft. Sein Hund Franz ist sein Ein und Alles, ihn überhäuft er mit einer schier unnatürlichen Liebe. Sein Lebenstraum Lehrer zu sein und junge Menschen für die englische Sprache und Literatur zu begeistern, hat er schon aufgeben, als er am örtlichen Gymnasium ein Angebot bekommt. Er ist motiviert und überglücklich, aber auch furchtbar aufgeregt und unsicher. Schon bald weht Heinz ein heftiger Gegenwind seitens der Schüler um die Ohren, der Rektor sowie die Kollegen manipulieren seine Arbeit in der Problemklasse. Ein wahrer Psychokrieg beginnt, der Gödel an den Folgen zerbrechen lässt. Ein Gedanke reift in seinem Kopf heran, nämlich Rache zu nehmen und allen eine grausame Lektion zu erteilen…

„Nicht von dieser Welt“ von Arne Ulbricht ist ein Buch, das einem den Atem raubt, einen fesselt und bewirkt, dass man nicht aufhören will es zu lesen. Mit Heinz Gödel hat der Autor einen Antihelden erschaffen, den ich im Laufe des Buches immer mal wieder hätte schütteln mögen. Seine naive Art und das nicht zur Wehr setzen haben mir oft den letzten Nerv geraubt. Wie kann ein Mensch das ertragen? Von der Gesellschaft sowieso schon als Außenseiter abgestempelt, verstaubt, wie die Bücher von Dickens und Karl May, die seine bevorzugte Lektüre darstellen. Heinz will allen irgendwie gefallen und fällt damit doch gehörig auf die Nase. Auch von seinen Lehrerkollegen erfährt Heinz keinen Rückhalt, auch der Kunstlehrer Sker, mit dem ihn so etwas wie Freundschaft verbindet schaut, vermutlich aus Angst und vor allem Resignation zu, wie Heinz Gödel ins Verderben rennt, an seine psychischen Grenzen stößt. Auch Gödels Familie bietet ihm nicht den Rückhalt, den er so dringend braucht, nein es schlägt ihm vor allem seitens seines Vaters regelrecht Verachtung entgegen. In seinen Augen ist sein Sohn niemand, worauf man stolz sein kann. Heinz Gödel, ein Mann dem bis auf die Zuneigung seines Tieres keine Liebe widerfährt, zerbricht an den Folgen eines Psychokrieges, den er nur dadurch beenden kann, in dem er die Schwachen „beschützt“. 

„Nicht von dieser Welt“ hat mich tief erschüttert und sehr nachdenklich zurückgelassen. Keine leichte Kost aber absolut lesenswert!

Das Buch kann hier bestellt werden:
http://www.klakverlag.de/programm-und-onlineshop/literatur/#cc-m-product-8525170285

Verlag: KLAK Verlag (26. Februar 2016)
Klappenbroschur, 290 Seiten
ISBN: 978-3-943767-58-2


Tag Null von Leif Tewes

Klappentext:
Ein Auftragsmörder schießt daneben - das Ziel, eine Frau, verfehlt. 
Was ist passiert? Der erfahrene Killer beginnt Fragen zu stellen und löst eine dramatische Ereigniskette aus. Ein Kommissar erlebt immer wieder die Auswirkungen der organisierten Kriminalität der Balkan-Mafia, die in seiner Stadt den Ton angibt. 
Bei den Ermittlungen zu einer Serie von vermutlichen Auftragsmorden kommt es wie es kommen muss: Die Wege des Kommissars und des Killers kreuzen sich - doch bei einem eher unkonventionellen Ermittler und einem Fragen stellenden Auftragsmörder anders, als man vermuten könnte. Und was ist mit der Frau, die dem Anschlag auf ihr Leben nur knapp entkommen ist? Wird der Auftrag vollendet werden? Der fesselnde Thriller zieht seine Kreise in die Gedankenwelt seiner Protagonisten und bis hinauf in die Weltpolitik. Wie in einen Strudel wird man hineingezogen in eine atemberaubende Handlung, die scheinbar unvermeidlich in einem blutigen Finale zu eskalieren droht.

Zum Inhalt:
Tom ist Auftragskiller, er lebt einsam und zurückgezogen. Bei der Ausführung seiner Aufträge ist er stets fokussiert und verfehlt niemals sein Ziel. Ein Perfektionist. Doch eines Tages schießt er daneben, haarscharf verfehlt er seine Zielperson, eine junge Frau. Irgendwas an der Frau hat ihn irritiert. Tom beginnt nachzuforschen und findet heraus, dass das erwählte Opfer die Schwester einer Frau ist, die Toms Herz berührt hat und die im zeigt, dass das Leben aus vielen anderen Dingen besteht als aus Töten und Einsamkeit. Toms Nachforschungen haben auch seine Auftraggeber von der Balkan-Mafia aufgescheucht. Bald ist nicht nur das Leben der jungen Frau in Gefahr, sondern auch Tom steht auf der Liste der zu eliminierenden Personen…

„Tag Null“ ist das Thriller-Debüt des aus Frankfurt stammenden Autors Leif Tewes. Tewes Schreibstil ist angenehm, flüssig zu lesen und ohne Schnörkel. Der Leser begleitet Kommissar Berg bei seinen Ermittlungen zum versuchten Mord an einer jungen Frau. Die Recherchen führen zur Balkan-Mafia, zu Korruption und organisiertem Verbrechen. Die Hintergrundinformationen hierzu schienen mir umfangreich und gut recherchiert. Außerdem nimmt man Teil an dem doch recht einsamen Leben Toms, erfährt mehr über seine Vergangenheit, seine Ausbildung bei der Bundeswehr, seine Einsätze im ehemaligen Jugoslawien und in Afghanistan und letztlich seine Rekrutierung als Profikiller. Tom entwickelt sich Laufe der Story. Er ist dabei sich zu verlieben und beginnt, sein bisheriges Leben in Frage zu stellen. Ein Protagonist der trotz seines grausamen und fragwürdigen Berufs zum Sympathieträger wird und mir sehr gut gefallen hat. Der erste Teil des Buches war sehr informativ und interessant, mir jedoch hat der zweite und rasantere Teil besser gefallen und wurde für mich erst dann zu einem richtigen Thriller.

Mit „Tag Null“ ist Leif Tewes ein interessanter, gut recherchierter und informativer Thriller gelungen, der jedoch erst im zweiten Teil so richtig an Fahrt und Spannung aufgenommen hat. Auch wenn ich deswegen ein Sternchen abziehe, kann ich hier dennoch eine absolute Leseempfehlung aussprechen. Ich bin sehr gespannt, ob es ein Wiedersehen mit dem sympathischen Ermittlerteam geben wird.

Das Buch kann hier bestellt werden: http://www.fhl-verlag.de/tag-null/

Verlag: fhl Verlag (März 2015)
Klappenbroschur, Softcover, 234 Seiten
ISBN: 978-3958486027


Montag, 20. Juni 2016

Schuld bist Du von Jutta Maria Herrmann


Klappentext:
„Schuld bist du!" - Diese mit Blut an eine Fensterscheibe geschmierte Botschaft findet der Journalist Jakob Auerbach in seiner leergeräumten Wohnung vor, als er von einer Dienstreise zurückkehrt. Von seiner Frau Anne und der kleinen Tochter Mia fehlt jede Spur. Auf der Suche nach ihnen hetzt er durch die nächtlichen Straßenschluchten von Berlin, ohne zu ahnen, dass er selbst der Gejagte ist.

Zum Inhalt:
Der Journalist Jakob Auerbach kommt von einem Auslandseinsatz nach Hause und findet eine völlig leergeräumte Wohnung vor. Zerknirscht aber auch ein bisschen sauer geht er davon aus, dass seine Lebensgefährtin Anna zusammen mit ihrer gemeinsamen Tochter Mia schon in das neue Haus auf dem Land gezogen ist. Natürlich ohne ihn darüber zu informieren, als Denkzettel dafür, dass er kurz vor dem geplanten Umzug noch die Dienstreise ins Ausland angetreten hat. Als er dann an einer Fensterscheibe noch den Schriftzug „Schuld bist Du“ entdeckt, glaubt er tatsächlich daran, dass Anna ihrer Wut freien Lauf gelassen hat. Doch zahlreiche Anrufe auf Annas Mobiltelefon laufen ins Leere und auch die Fahrt ins neue Domizil bleibt erfolglos. Anna und Mia sind unauffindbar. Langsam bekommt es Jakob mit der Angst zu tun. Wo sind die beiden? Hat wirklich Anna den Schriftzug am Fenster hinterlassen oder treibt jemand ein böses Spiel mit dem Journalisten? Außerdem gibt es da noch die unbekannte Frau, die am Krankenbett eines Komapatienten wacht und ihm eine dramatische Geschichte erzählt…

„Schuld bist Du“ von der Autorin Jutta Maria Herrmann hat mich nicht nur durch die vielen positiven Bewertungen und den kurz gehaltenen aber interessant klingenden Klappentext neugierig gemacht. Der Psychothriller wurde mir zudem von einer lieben Freundin auch wärmstes empfohlen. Und was soll ich sagen? Ich bin nicht enttäuscht worden! Herrmann erzählt in zwei Handlungssträngen. Die Suche Jakobs nach seiner Familie wechselt sich mit der geheimnisvollen Frau aus dem Krankenzimmer ab, die bei einem Komapatienten Wache hält. Die wechselnden Kapitel werfen Fragen über Fragen auf und lassen den Leser lange im Dunkeln tappen. Hierdurch geht die Spannung aber keineswegs verloren, im Gegenteil, sie baut sich Seite um Seite noch mehr auf und man kann das Buch kaum noch aus der Hand legen. Ein regelrechter Pageturner! Das Ende ist dann, auch wenn man es kaum glauben kann, schlüssig, absolut gelungen und lässt keine Fragen mehr offen. Jutta Maria Herrmann hat einen fesselnden und atmosphärischen Schreibstil, ihre Protagonisten sind menschlich und lebensnah, ich konnte die Angst, die mehr und mehr Besitz von Jakob Auerbach ergreift, förmlich am eigenen Leib spüren. 
  
„Schuld bist Du“ von Jutta Maria Herrmann ist ein absolut gelungener und atemraubender Psychothriller der mich restlos begeistert hat! Sicherlich eines meiner Lesehighlights in diesem Jahr und eine hundertprozentige Leseempfehlung von mir! 

Das Buch kann hier bestellt werden:
http://www.droemer-knaur.de/buch/8848277/schuld-bist-du

Verlag: Droemer Knaur (1. Juni 2016)
Taschenbuch, 352 Seiten
ISBN: 978-3-426-51851-9


Freitag, 17. Juni 2016

Herzenskalt von Sarah Hilary


Klappentext:
Es gibt Geheimnisse, die schützen. es gibt Geheimnisse, die töten.
Kein Opfer gleicht dem anderen. Keiner weiß das besser als Marnie Rome von der Kriminalpolizei London. Denn sie selbst – die brillante Ermittlerin, klug, schnell, zuverlässig – ist ein Opfer: Vor fünf Jahren wurden ihre Eltern brutal ermordet. Marnie hat sich zurück ins Leben gekämpft, nur wenige wissen um die dunklen Flecken in ihrer Vergangenheit. Auch ihr junger Kollege Noah nicht, mit dem sie in einem Frauenhaus eine Zeugin vernehmen will. Sie hat sich vor ihrem prügelnden Mann dorthin geflüchtet. Routine, ein klarer Fall – doch im Laufe der Ermittlungen beschleichen Marnie Zweifel: Jeder hat etwas zu verbergen, Täter wie Opfer. Jeder hat eine Vergangenheit, die er nur noch vergessen möchte – wie Marnie selbst …

Zum Inhalt:
DI Marnie Rome und ihr Partner DS Noah Jake müssen im örtlichen Frauenhaus eine Zeugin vernehmen. Die junge Frau wurde von ihren Brüdern mit Bleiche schwer verletzt und ist nun im Frauenhaus vermeintlich in Sicherheit. Doch als die beiden dort eintreffen stehen sie vor einer dramatischen Szene. Der Ehemann einer Bewohnerin ist in die schützenden und anonymen Mauern des Frauenhauses eingedrungen. Hope, seine Frau hat ihn mit einem Messer niedergestochen. Marnie und Jake gehen zuerst von Notwehr aus, doch schon bald beschleichen DI Rome Zweifel am Tathergang. Marnie, deren Eltern vor Jahren von ihrem Pflegebruder brutal ermordet wurden, weiß nur zu gut, dass oft nichts so ist wie es scheint...

„Herzenskalt“ von Sarah Hilary. Was soll ich sagen? Mich hat das Thema an sich neugierig gemacht, allerdings muss sich gestehen, dass ich von Anfang an nicht wirklich in die Story gefunden habe. Der Schreibstil der Autorin ist zwar sehr angenehm, dennoch hat mir der Kick, der Schwung gefehlt, alles plätscherte nur so vor sich hin, was leider die Spannung etwas zu kurz kommen ließ. Daran änderten leider auch die vielleicht für manchen Leser überraschenden Wendungen nichts. Die Thematik an sich hat mich jedoch gepackt und erschüttert und Sarah Hilary berichtet schonungslos über Gewalt, Demütigung und Missbrauch, die Frauen durch ihre Männer erleiden müssen. Die Charaktere sind überwiegend seelisch gebrochen und von Problemen gezeichnet, allen voran die Hauptprotagonistin Marnie Rome, die immer noch mit dem Trauma ihrer Vergangenheit kämpft und trotzdem regelmäßig den Menschen im Gefängnis besucht, der ihre Eltern brutal ermordet hat. Was erhofft sie sich durch die Besuche? Absolution, Antworten? So richtig erfährt der Leser das nicht.

„Herzenskalt“ von Sarah Hilary handelt hauptsächlich von häuslicher Gewalt an Frauen und menschliche Abgründe. Leider hat es mich nicht wirklich überzeugt. Mir fehlte die Atmosphäre, das Buch las sich zäh und mit wenigen Spannungsmomenten. Von mir gibt es drei von fünf Sterne und eine nur bedingte Leseempfehlung. 


Das Buch kann hier bestellt werden:
http://www.randomhouse.de/Taschenbuch/Herzenskalt/Sarah-Hilary/e443093.rhd

Verlag: btb (13. Juli 2015)
Taschenbuch, 416 Seiten
ISBN: 978-3-442-74750-4

Sonntag, 5. Juni 2016

Mörderische Wahrheiten von Theresa Prammer


Klappentext:
Ein Serienmörder geht um in Wien. Mehrere Teenager werden tot aufgefunden, alle gekleidet in gelbe T-Shirts, die Fingernägel rosa lackiert. Das Tatmuster erinnert an eine alte Mordserie zwanzig Jahre zuvor. Doch der verurteilte Mörder ist gerade im Gefängnis gestorben. War er unschuldig? Carlotta Fiore, Kaufhausdetektivin und gescheiterte Opernsängerin, ermittelt. Sie kennt die Familie des Mörders, der drei Kinder hat. Eine Art Hassliebe verbindet die Geschwister. Carlotta wünscht sich, ihr alter Partner Konrad Fürst könnte ihr helfen, Licht ins Dunkel des verstrickten Familiengeflechts zu bringen. Er hat damals die Ermittlungen geleitet. Doch Konrad ist gerade erst aus dem Koma erwacht und erinnert sich an nichts. Nicht mal an sie. Dann gerät Carlotta ins Visier des Mörders. Werden Konrads Erinnerungen zurückkehren, bevor es zu spät ist?

Zum Inhalt: 
In Wien wird die Leiche eines Mädchens gefunden. Sie trägt ein gelbes T-shirt, graue kurze Hosen und ihre Fingernägel sind mit rosa Nagellack lackiert worden. Getötet wurde sie durch zahlreiche Messerstiche, 21 um genau zu sein. Genauso viele wie der vor 30 Jahren aktive Serienmörder Alfred Riedl seinen Opfern beigebracht hat. In genau der gleichen Weise wurde nun die Teenager-Leiche gefunden. Die DNA von Riedl wird auf ihr gefunden, doch dieser starb r erst vor wenigen Tagen im Wiener Gefängnis. Wurde Alfred Riedl unschuldig verurteilt oder setzt ein Trittbrettfahrer alles daran, die Polizei an der Nase herumzuführen? Aber wie kommt dann Riedls DNA auf die Leiche. Bald tauchen weitere Teenager-Leichen auf und rufen Kaufhausdetektivin Carlotta Fiore auf den Plan, die durch ihre Mutter mit der Familie Riedl bekannt war. Nicht nur die Morde lassen ihren Blutdruck empor schnellen, nein auch die Nachricht, dass ihr Freund Konrad Fürst, der damals die Ermittlungen geleitet hat, nach 18 langen Monaten aus dem Koma erwacht ist. Doch Konrad leidet an Amnesie, kann sich an nichts erinnern, nicht einmal daran, dass er höchstwahrscheinlich Carlottas Vater ist. Während ihrer Ermittlungen gerät Carlotta schließlich ins Visier des Mörders. Wird sich Konrad rechtzeitig erinnern und weitere Morde und das damit verbundene Leid verhindern…?
„Mörderische Wahrheiten“  von Theresa Prammer ist der zweite Teil einer Reihe rund um die Protagonistin Carlotta Fiore. Theresa Prammer hat einen angenehmen und flüssigen Schreibstil, welcher es mir einfach machte, gleich in die Geschichte einzutauchen. Sie versteht es, die Spannung ohne unnötige Längen aufrecht zu erhalten. Dabei sind zwei Fragen die Grundlage für den Kriminalroman und ziehen sich dadurch wie ein roter Faden durch das Buch. Da ist natürlich zum einen die Frage nach dem Mörder, Prammer legt geschickt verschiedene Fährten um den Leser in die Irre zu führen. Ich hatte relativ schnell einen Verdacht, der sich zwar bewahrheitet, mich aber am Ende doch noch völlig überrascht hat. Zum anderen ist da die Frage, ob Konrads Erinnerungen zurückkommen und ob er wirklich Carlottas Vater ist, sehr präsent und von Theresa Prammer sehr gut in die Geschichte eingebunden. Die Protagonisten sind der Autorin  gut gelungen, wobei ich mit Carlotta nicht so warm geworden bin. Ich konnte teilweise ihr  Tun und ihr Handeln nicht nachvollziehen oder fand es übertrieben. Auch die Art und Weise wie sie manche Menschen vor den Kopf stößt, fand ich sehr befremdlich. Hier muss ich aber anmerken, dass ich den ersten Teil „Wiener Totenlieder“ nicht gelesen habe, was grundsätzlich kein Problem darstellt, weil es sich bei „Mörderische Wahrheiten“ um eine abgeschlossene Story handelt. Für das Verständnis und das Agieren der Protagonisten wäre es allerdings sehr hilfreich gewesen. Vielleicht hätte ich dann Carlotta auch besser verstanden.

„Mörderische Wahrheiten“ von Theresa Prammer ist ein gelungener, spannender und unterhaltsamer Kriminalroman, den ich wirklich sehr gerne gelesen habe. Abgesehen von ein paar Schönheitsfehlern, mir z.B. hat das Privatleben der Protagonistin zu viel Raum eingenommen, war das Buch wirklich lesenswert. Ich empfehle aber allen, hier auf jeden Fall mit dem ersten Band „Wiener Totenlieder“ anzufangen. 

Das Buch kann hier bestellt werden:
http://www.ullsteinbuchverlage.de/nc/buch/details/moerderische-wahrheiten-9783471351376.html

Verlag: Ullstein Buchverlage (15. April 2016)
Klappenbroschur, 496 Seiten
ISBN: 13-9783471351376



Samstag, 4. Juni 2016

Ich freu mich über einen Buchgewinn

Ich bin immer wieder erstaunt, aber auch sehr dankbar und glücklich darüber, dass es sie noch gibt, die lieben Menschen überall da draußen. Menschen, die Spaß daran haben, anderen eine Freude zu bereiten. Ich stoße tatsächlich bei meinem Umherstreunen im World Wide Web immer wieder auf solch liebe Menschen und bin sehr dankbar dafür. Viele sind Freunde geworden, auch wenn man sich selten sieht oder noch nie im Leben gesehen hat.

Heute möchte ich mich ganz ganz herzlich bei Claudia bedanken, die mich völlig unverhofft anschrieb und mir mitteilte, dass ich bei ihr ein Buch gewonnen habe und das, obwohl ich bei gar keinem Gewinnspiel mitgemacht habe :-) Ich durfte mir das Buch sogar noch selbst aussuchen! Ich habe mich für "Vom Ende der Einsamkeit" von Benedict Wells entschieden, weil es mir wichtig war, dass das Buch etwas besonders sein soll, ein Buch das man nicht einfach nur liest und dann eventuell weitergibt, sondern ein Buch das nachwirkt und im Bücherregal verbleibt. Ich hoffe, dass das Buch meinen Erwartungen auch wirklich entspricht.

Gestern kam es bei mir an und ich hab mich wirklich sehr, sehr darüber gefreut. Nicht nur über das Buch an sich, sondern auch darüber, dass es als Geschenk verpackt und ein Kärtchen mit einem wunderschönen Spruch dabei war. 

Ganz ganz herzlichen Dank liebe Claudia von 

Ich hoffe, ganz viele Bücherfreunde besuchen Deinen wunderschön gestalteten Blog!

Mein Buchgeschenk

Der tolle Spruch!

Das Buch! Tequila gefällt es auch :-)